Johannes Markus taucht nach allem, was wir wissen, zum ersten Mal in Markus 14 auf.
Markus ist abenteuerlustig - er hat von seinem Zimmer aus gehört, dass im Garten Gethsemane etwas los ist. Er verliert keine Zeit und verlässt im Pyjama das Haus und pirscht sich an die Szene heran. Krass, 1 gegen 1000, Jesus steht einer römischen Kohorte gegenüber, die ihn festnehmen will.
Markus ist rasch begeistert - die 12 machen die Biege, aber Markus bleibt und folgt Jesus und den Soldaten.
Markus ist auch schnell ernüchtert - er haut ab, als es gefährlich für ihn wird. Auch auf der 1. Missionsreise macht er plötzlich einen Rückzieher.
Womöglich passt es ihm auch nicht, nur als «Handlanger» mitzureisen (Apostelgeschichte 13,5). Seine Mutter hatte ein grosses Haus und eine Bedienstete: Rhode (Apostelgeschichte 12,13). Markus ist Sohn reicher Eltern. Sein Onkel Barnabas will ihm auf der 2. Missionsreise eine 2. Chance geben. Für Paulus ist Markus aber untauglich zum Dienst. Er ist christlich, aber kein Eigentum Christi. Er nimmt sich wichtiger als Christus: «Jesus ja, aber zu meinen Bedingungen!»
Und dann geschieht das Wunder. Petrus sagt: «Mein Sohn Markus» (1.Petrus 5,13). Markus ist all-in gegangen, er hat sich Jesus ganz überlassen. Petrus durfte helfen, ausgerechnet Petrus. Petrus war es ja ganz ähnlich ergangen wie dem Markus. Petrus musste auch zuerst jedes Vertrauen auf sich selbst verlieren, bis Jesus ihn ganz in das Reich seiner Gnade führen konnte.
«Markus, vorher warst du christlich. Jetzt bist du ein Eigentum Christi. Erzähl mal der Reihe nach!» «Nun, alles begann mit der Busse (Markus 1,2-5). Und dann ging alles Schlag auf Schlag.»
In 16 Predigten folgen wir Markus durch das Evangelium, das sein Leben gründlich veränderte – nicht nur seines.